
Reverse Sear: Die perfekte Steak-Methode für Einsteiger und Grill-Profis
Stell dir vor: außen eine knusprige, karamellisierte Kruste – innen zart, saftig und auf den Punkt gegart. Genau das erreichst du mit der Reverse Sear Methode – der Königsdisziplin unter den Grilltechniken für Steak. Und das Beste: Du brauchst kein Hightech-Equipment oder 20 Jahre Grillerfahrung. Nur ein bisschen Know-how, Hitzegefühl und Lust auf Fleisch mit Charakter.
In diesem Guide zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du Reverse Sear meisterst – ob mit Gasgrill, Holzkohle oder Kamado. Egal ob Ribeye, Tomahawk oder Flat Iron: Mit dieser Technik katapultierst du dein BBQ-Game auf ein neues Level.
Was ist Reverse Sear eigentlich?
Reverse Sear – auch „Rückwärtsgaren“ genannt – bedeutet, dass du dein Steak zuerst bei niedriger Temperatur vorgarst (indirekt) und erst danach scharf angrillst. Im Gegensatz zur klassischen Methode bekommst du hier mehr Kontrolle, gleichmäßige Garstufen und eine spektakuläre Kruste – ohne grauen Fleischrand.
Diese Methode funktioniert besonders gut bei dicken Steaks (ab ca. 3 cm) – also den echten Kalibern wie Tomahawk, Ribeye oder Porterhouse.
Was du brauchst
- Ein gutes Steak: z. B. Dry-Aged Ribeye, Tomahawk, Flat Iron
- Einen Grill mit direkter & indirekter Zone
- Kerntemperatur-Thermometer
- Salz, ggf. Pfeffer, Öl
- Ein Holzbrett zum Ruhenlassen – idealerweise aus Nussbaum
- Optional: Gussrost, GN-Behälter, Steakmesser
Schritt-für-Schritt: Reverse Sear auf dem Grill
1. Steak vorbereiten
Nimm dein Steak mindestens 1 Stunde vor dem Grillen aus dem Kühlschrank. Tupfe es trocken und salze es großzügig. Kein Öl, kein Pfeffer – das kommt später.
2. Indirekt vorgaren
Heize den Grill auf ca. 110–130 °C ein (indirekte Hitze). Lege das Steak in die indirekte Zone – am besten mit Temperaturfühler im Kern. Ziel: ca. 42–48 °C

3. Ruhen lassen – auf dem Holzbrett
Steak vom Grill nehmen und 5–10 Minuten ruhen lassen – am besten auf einem massiven Holzbrett. Das Brett nimmt überschüssige Hitze auf, schont die Struktur – und das Fleisch entspannt sich.

4. Scharf angrillen (direkt)
Jetzt gibst du richtig Feuer: Grill oder Gussplatte auf 250–350 °C bringen. Steak je Seite 45–60 Sekunden angrillen – für die perfekte Kruste. Jetzt kannst du auch pfeffern.

5. Aufschneiden & servieren
Wieder kurz ruhen lassen, dann gegen die Faser aufschneiden. Serviere stilvoll auf einem edlen Holzbrett.

Warum funktioniert Reverse Sear so gut?
- Kontrollierte Kerntemperatur: Gleichmäßiges Garen ohne grauen Rand
- Mehr Röstaromen: Ruhen vor dem Finish = perfekte Maillard-Reaktion
- Perfekte Schnittführung: Saftiges, strukturiertes Fleisch
Profi-Tipps & häufige Fehler
Fehler | Besser so: |
---|---|
Zu früh grillen | Ruhen lassen nach dem Garen |
Kein Thermometer | Kerntemperatur kontrollieren |
Zu wenig Hitze beim Finish | Grill richtig aufheizen |
Kühlschrankkalt aufs Grillrost | Steak rechtzeitig temperieren |
Rezeptidee: Tomahawk mit Rosmarin-Knoblauch-Butter
Zutaten:
1 Tomahawk-Steak (ca. 1,2 kg), Meersalz, schwarzer Pfeffer, Rosmarin, 1 Knoblauchzehe, 50 g Butter
Zubereitung:
Steak vorgaren, ruhen lassen. Butter mit Rosmarin und Knoblauch aufschäumen. Steak finishen und mit Butter bepinseln. Aufschneiden, servieren, genießen.
Zubehör-Empfehlung vom Pitmaster
- Nussbaum-Schneidebrett mit Saftrille – zum Ruhenlassen & Servieren
- BBQ-Thermometer – für perfekte Kerntemperatur
- Damastmesser – für präzise Schnitte
- GN-Behälter – zum Auffangen von Fleischsaft & Abschnitten
Fazit: Reverse Sear – einfach, präzise, verdammt gut
Egal ob Steak-Einsteiger oder BBQ-Veteran – mit Reverse Sear grillst du Steaks auf einem neuen Level. Die Methode bringt dir Kontrolle, Geschmack, Optik und das gute Gefühl, ein echtes Handwerk zu beherrschen.
Probiere es aus – und gönn deinem Steak das Finish, das es verdient.